Was ist Erlebnismarketing?
Als Erlebnismarketing wird der Teil des Marketings bezeichnet, der sich auf die Schaffung von Erlebnissen fokussiert, um positive Assoziationen zur Marke zu stärken. Der Begriff wird genutzt, um den Charakter einzelner Marketingmaßnahmen zu beschreiben. Gleichzeitig steht das Erlebnismarketing für einen marketingstrategischen Ansatz.
Für den Kunden soll sich über den Produktnutzen hinaus, ein zusätzlicher emotionaler und sozialer Nutzen ergeben, der aus Erlebnissen hervorgeht. Im engeren Sinne geht es um die emotionalere Gestaltung des Einkaufserlebnisses, durch die der Produkterwerb und der kommerzielle Gedanke in den Hintergrund gerät.
Zum Erlebnismarketing zählen jedoch auch Maßnahmen, die nicht direkt mit dem direkten Produktkauf verbunden sind. Vielmehr geht es um die Stärkung der Marke und dem Aufbau einer emotionalen und langfristig stabilen Beziehung zum Kunden.
Um Potentiale für die Schaffung von Erlebnissen zu entdecken, hilft die Ermittlung der Customer Journey. Dabei werden alle Touchpoints bzw. Berührungspunkte aufgedeckt, wodurch eine Marke mit dem Kunden in Kontakt tritt. Diese Touchpoints können sowohl weit vor dem Kauf, während dem Kauf und nach dem Kauf befinden.
Warum ist Erlebnismarketing wichtig?
In den Anfängen des Marketings reichte die Markierung von Produkten, um in als Unternehmen in den Genuss der Vorteile zu kommen die mit einer Marke verbunden werden.
Heute treffen Kunden jedoch auf ein Meer an Marken, sodass die Hervorhebung der eigenen Marke durch qualitative Produkte und der Kommunikation von Marken im engeren Sinne nicht mehr ausreicht, um als einzigartiges Konstrukt in der Psyche des Kunden zu verbleiben. Gutes Erlebnismarketing kann daher dazu beitragen, sich vom Wettbewerb zu unterscheiden.
Zudem haben sich die Erwartungen und Wünsche der Kunden heute gewandelt. Während es sich in den 1950er noch vielfach um lebenswichtige Güter handelte, die erworben wurden, standen viele Produkte in den darauffolgenden Jahrzehnten für Statussymbole.
Heute werden physische Güter in Zeiten von Social Media zunehmend von Erlebnissen als Statussymbol ersetzt. Vielmehr steht die eigene Persönlichkeit im Vordergrund und das was man tut, als das was man besitzt.
Erlebnisse helfen daher nicht nur, dass die Produkte einer Marke bevorzugt werden, sondern auch, dass sich die Marke über Mundpropaganda und Social Media verbreitet. Denn wer etwas erlebt hat spricht auch gerne darüber.
Beispiel für Erlebnismarketing
Lego gehört zu den größten Spielzeugherstellern der Welt. Und obwohl sich, dass Geschäft des Konzerns mittlerweile über mehrere Bereiche erstreckt, werden die meisten Umsätze noch immer mit den bunten Klemmbausteinen erzielt.
Grund für den Erfolg sind maßgeblich die Erlebnisse, die dazu beitragen, dass Kinder die Spielzeuge der Marke bevorzugen. Statt lediglich an das Logo von Lego zu denken, assoziieren Kinder und Erwachsene die Marke mit den tollen Erlebnissen die sie in den Themenparks des Unternehmens gesammelt haben.
Dort treffen sie auf große, schöne und ungewöhnliche Figuren. Der Besuch verbleibt nachhaltig im kollektiven Gedächtnis der Familie und wird als positives Erlebnis gespeichert, dass mit der Marke Lego verknüpft ist.
Intensiviert wird die Beziehung zur Marke durch die Kinofilme, von denen bisher zwei Teile veröffentlicht wurden. Die Lego-Figuren, die zwar bunt aber sonst leblos in Form von Klemmbausteinen in den Kinderzimmern ein tristes Dasein fristen, erwachen in den Filmen zum Leben.
Sie sprechen und bewegen sich, wirken dynamisch. Kinder, die sich die Filme ansehen, können kaum abwarten nach Ende des Filmes selbst in mit denen Lego-Figuren zu spielen und Szenen aus dem Film nachzuahmen.
Und wer keine Lego-Figuren hat, der kann auf der Homepage von Lego in ein interaktives Erlebnis mit der Marke treten. Wer sich auf die Homepage begibt findet eine große Auswahl an Online-Spielen vor. Die Produkterwerb gerät in den Hintergrund. Wer aber nach dem Spiel dennoch Lust auf echte Lego-Figuren hat, der hat es zum Online-Shop nicht weit.